Abolitionisten |
Das Wort leitet sich von "to abolish",
'abschaffen' her. Man meint damit politische und humanitäre Gruppen in
den Nordstaaten, die auf sofortige und entschädigungslose Abschaffung der
Sklaverei im Süden drängten. |
Amendment |
siehe Verfassungssatz |
Ante Bellum
(lateinisch: Vor dem Krieg) |
Bezeichnung für die Vorkriegsepoche, vornehmlich in den
Südstaaten. |
Besondere
Einrichtung
(Peculiar Institution) |
Im Süden gebräuchliche Umschreibung für Negersklaverei. |
Bürgerkrieg
(Civil War) |
Es gab und gibt eine ganze Reihe
von Bezeichnungen für den großen Konflikt zwischen Nord- und
Südstaaten, von denen "Civil War" heute in den USA die weitaus
gebräuchliste ist. Ist der Zusammenhang nicht klar, muß natürlich, um
Verwechslungen mit andern Bürgerkriegen zu vermeiden,
"amerikanisch" hinzugesetzt werden. Im Süden spricht man mit
Vorliebe vom "War between the States", vom "Krieg zwischen
den Bundesstaaten". Diese Wortschöpfung betont die Trennung der
Landesteile, während der Begriff "Bürgerkrieg" eher einen
Konflikt innerhalb ein und desselben Staatswesens suggeriert. In den
Jahrzehnten nach dem Krieg bevorzugte man im Norden den Namen "War of
Rebellion", "Rebellionskrieg", eine die Konföderierten
abwertende Bezeichnung, die heute kaum noch vorkommt.
"Sezessionskrieg" ist eine fast nur in Europa übliche
Bezeichnung. Sie ist recht präzis und außerdem neutral. |
Carpetbaggers
(Leute mit Teppichtaschen) |
So bezeichnete man nach dem
Bürgerkrieg Nordstaatler, die in den besiegten Süden kamen. Man
unterstellte ihnen generell, sie wollten sich im Chaos des Wiederaufbaus
bereichern. Der "Carpetbagger" kam mit nichts als einer
Reisetasche aus Teppichstoff an und brachte es durch Betrug und Ausbeutung
binnen kurzem zu Reichtum, so jedenfalls die gängige Vorstellung im
Süden. |
Cavalier |
Im englischen Bürgerkrieg (1642 -
1646) nannte man die Anhänger der königlich-aristokratischen Partei im
Kampf gegen die Puritaner Cromwells "Kavaliere" - "Cavaliers".
In der - nur in recht wenigen Fällen wirklich zutreffenden - Annahme,
viele der ersten Ansiedler in Virginia, Maryland und den Carolinas seien
geflohene oder verbannte "Cavaliers" gewesen, wurde die
Bezeichnung gerne auf die Plantagenaristokratie des Alten Südens
angewandt. |
Copperheads
(Kupferköpfe, eine
Giftschlangenart) |
Bezeichnung für die
"Friedensdemokraten" in den Nordstaaten, die für einen
Verständigungsfrieden eintraten und die Kriegspolitik Lincolns
bekämpften. Sie wurden von den Republikanern für Verräter erachtet. |
Dixie
(Kurzform für "Dixie's
Land" oder "Dixie Land") |
Volkstümliche Bezeichnung für die
Südstaaten. Der Ursprung des Wortes ist umstritten. Die größte
Wahrscheinlichkeit dürfte die Erklärung für sich haben, nach der das
Wort von der "Mason-and-Dixon-Line" (s.d.) herstammen würde.
Populär wurde die Bezeichnung vor allem durch Dan Emmetts Lied "Dixie",
das während des Bürgerkrieges den Charakter einer konföderierten
Nationalhymne erhielt. |
Feuerfresser
(Fire-Eaters) |
Bezeichnung für die militanten
Verteidiger der Sklaverei und der Rechte der Bundesstaaten im Süden. Der
"Feuerfresser" war der extremistische Gegenpol zum "Abolitionisten"
im Norden. |
Greenbacks
(Grünrücken) |
Bezeichnung für die ab 1862
ausgegebene Papierdollarnote der Union, die nicht in Gold gedeckt waren
und eine erhebliche Inflation verursachten. |
Grenze (Frontier) |
Die Westgrenze der USA zum
"wilden" Indianergebiet, zugleich die Grenze zwischen
europäisch geprägter Zivilisation und weitgehend unerschlossener Natur.
Die vom 17. bis ins ausgehende 19. Jahrhundert stetig nach Westen
wandernde Grenze mit ihren archaischen Lebensbedingungen, ihrer
schrankenlosen Freiheit und ihren unerschöpflich scheinenden
Möglichkeiten prägte das Lebensgefühl einer Nation, die mit der
Eroberung des Westens ihrer "offenbaren Bestimmung" nachging. |
Grenzstaaten
(Border States) |
Die nördlichen Randstaaten des
Südens: Delaware, Maryland, Kentucky, Missouri. Sie hatten Sklavenhaltung
und zählten insofern zu den Südstaaten, doch war der Gegensatz zum
Norden hier weniger schroff ausgebildet als in den Staaten des "Solid
South" vor allem denen des "tiefen Südens" (South
Carolina, Georgia und den Golfstaaten). Politisch spielten sie oft eine
vermittelnde Rolle. Während des Bürgerkrieges schlossen sie sich nicht
der Sezession an, wenngleich es in Missouri und Kentucky konföderierte
Gegenregierungen gab und Maryland zunächst nur mit militärischer Gewalt
in der Union hatte gehalten werden können. |
Impeachment
(Einspruch, Anklage) |
Die Verfassung der USA sieht im
Falle von Verrat, Bestechung oder anderen schweren Verbrechen und Vergehen
eine Anklage des Präsidenten oder Vizepräsidenten anderer
Regierungsmitglieder oder Beamter durch den Senat vor. Zur Verurteilung
und Amtsenthebung ist eine Zweidrittelmehrheit der anwesenden Senatoren
erforderlich. |
Jim Crow |
Stehende Figur in den "Minstrel-Shows"
(s.d.), häfig auf alle Schwarzen aus dem Süden angewandt. Der Name wurde
zu einem festen Begriff, als man Ende des 19. Jahrhunderts in den
verschiedenen Südstaaten Gesetze zur Rassentrennung
("Segregation") einführte, die man als "Jim-Crow-Gesetze"
bezeichnete. "Jim Crow" wurde damit zu einem Synonym für
die Diskriminierung der Schwarzen in Schulen, Lokalen oder öffentlichen
Verkehrsmitteln. |
Konföderation
(Confederacy, Kurzform für
Confederate States of America, abgekürzt CSA) |
Staatliche Bezeichnung, die sich im
Frühjarh 1861 die aus der Union ausgetretenen Südstaaten South Carolina,
Alabama, Mississippi, Georgia, Florida, Lousiana und Texas gaben. Nach
Kriegsausbruch stießen noch Virginia (unter Abspaltung von West
Virginia), Tennessee und Arkansas zum Staatenbund des Südens. |
Ku-Klux-Klan |
Geheimbund in den Südstaaten der
im Jahrzehnt nach dem Bürgerkrieg mit Terror die aufoktroyierten
republikanischen Staatsregierung und die Bestrebungen zur politischen
Gleichstellung der Schwarzen bekämpfte. Er rekrutierte sich zum Großteil
aus ehemaligen konföderierten Soldaten. Der Name ist aus dem griechischen
Kucloz (Kreis) und dem schottischen
"Clan" zusammengesetzt, letzterer wegen der Alliteration mit
"K" geschrieben. Der Klan verschwand mit dem Ende der
Rekonstruktionsära im Süden, wurde aber im frühen 20. Jahrhundert
erneut ins Leben gerufen, diesmal jedoch als keine speziell auf den Süden
beschränkte Vereinigung, die nicht nur rassistische, sondern auch
antisemitische, antikatholische, fremden- und gewerkschaftsfeindliche
Stoßrichtungen besaß. |
Mason-and-Dixon-Line |
Nördliche Grenzlinie des Staates
Maryland, benannt nach den beiden englischen Landvermessern Mason und
Dixon, die sie im Jahre 1750 gezogen hatten. Sie wurde zum Synonym für
die Grenzlinie zwischen Nord- und Südstaaten. |
Minstrel Show |
Die ins Mittelalter
zurückreichende Bezeichnung "Minstrels", die Volks- und
Balladensänger meint, gaben sich in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts verschiedene Gruppen, die, als Schwarze verkleidet und
geschminkt, öffentlich auftraten und den Schwarzen des Südens
nachempfundene Lieder und Tänze darboten. Die "Black Minstrel
Shows" erfreuten sich großer Beliebtheit; Stephen Foster, Dan Emmett
und andere bekannte Komponisten schreiben Lieder für diese Gruppen.
"Oh! Susanna", "My Old Kentucky Home", "The
Yellow Rose of Texas" und "Dixie" waren ursprünglich
"Minstrel Songs". |
Nativismus
(Nativism) |
Das Wort leitet sich her von
"native" - "eingeboren". Man bezeichnet damit
fremdenfeindliche Bewegungen, die Nordamerika den Weißen
angelsächsischer Herkunft und protestantischer Konfession ("WASP"
- "Whiete Anglo-Saxon Protestant") erhalten wollen. (siehe auch
"Nichtswisser" und "Ku-Klux-Klan") |
Neuenglandstaaten |
Die von puritanischen Einwanderern
geprägten Nordoststaaten der USA: Massachusetts, Rhode Island,
Connecticut, New Hampshire, Vermont und Maine. |
Nichtigkeitserklärung
(Nullification) |
Nach Ansicht der Vertreter der
Lehre von den Rechten der Einzelstaaten hatte jeder Bundesstaat das Recht,
ein Gesetz der Zentralregierung auf seinem Gebiet für null und nichtig zu
erklären. |
Nichtswisser
(Know-Nothings) |
Populäre Bezeichnung für die
"Amerikanische Partei", die sich in den 50er Jahren des 19.
Jahrhunderts aus verschiedenen Geheimbünden bildete, deren Mitglieder bei
Befragen nur die Auskunft gaben: "Ich weiss von nichts!" Es
handelte sich um eine nationalistische, fremdenfeindliche und vor allem
antikatholische Bewegung. Sie zerbrach nach wenigen Jahren an der
Sklavereifrage. |
Radikale
(Radicals) |
Bezeichnung für den radikalen
Flügel der Republikanischen Partei. Die Radikalen traten während und
nach dem Krieg für eine schonungslose Politik gegenüber den weißen
Südstaatlern und für die volle Gleichberechtigung der befreiten Sklaven
ein. |
Raid
(Überfall) |
Stehender, auch in andere Sprachen
übernommener Ausdruck für tiefe, vorübergehende Vorstöße beweglicher
Truppen, die ohne Rücksicht auf die eigenen rückwärtigen Verbindungen
tief ins feindliche Hinterland unternommen werden, um Informationen zu
sammeln, materiellen Schaden anzurichten und Unsicherheit zu verbreiten.
Die Kavallerie beider Seiten unternahm im Bürgerkrieg eine Reihe
spektakulärer Raids, die auch in Europa Aufsehen erregten. |
Rebellen
(Rebels, Rebs) |
Der im Norden übliche Ausdruck
für die Konföderierten, da der Norden die Sezession für
verfassungswidrig hielt und den Unabhängigkeitskampf der Südstaatler
daher als Rebellion bezeichnete. Im Soldatenjargon wurde daraus häufig
"Rebs" oder "Jonny Rebs", auch "Jonnies". |
Rekonstruktion
(Reconstruction) |
Fester Ausdruck für die
Nachkriegszeit, vornehmlich in den Südstaaten. Man läßt den
Wiederaufbau mit dem Ende des Bürgerkrieges 1865 beginnen und mit dem
Abzug der letzten Besatzungstruppen im Frühjahr 1877 enden. |
Reservation |
Gebiet, das nach der Landnahme
durch die Weißen einem oder mehreren Indianerstämmen als Lebensraum
zugewiesen wurde. |
Rotnacken
(Rednecks) |
Vor allem im 20. Jahrundert
gebräuchliche Bezeichnung für die kleinen Farmer und sonstigen
Unterschichten des Südens. |
Scalawag
(Taugenichts, Krüppel) |
Im Süden während der
Rekonstruktion verächtlicher Ausdruck für einen Kollaborateur, also
einen weißen Südstaatler, der mit den republikanischen "Carpetbagger"-Regierungen
zusammenarbeitete. |
Sezession |
Das Wort kommt von "to secede"
- sich abtrennen. Nach der Lehre von den Staatsrechten konnte sich jeder
Bundesstaat von der Union lösen. Die Sezession eines Teils der
Südstaaten nach der Wahl von 1860 führte zur Sezessionskrise und
zum Bürgerkrieg, der in Europa deshalb auch oft Sezessionskrieg genannt
wird. Nach der Sezession wurden die Anhänger der Südstaaten auch als
"seceshs" bezeichnet. |
Seceshs |
Akürzung von "secessionist"
- Sezessionisten -, gängige Bezeichnung für die Anhänger der
Konföderation. |
Staatenrechte
(States Rights) |
Die Lehre von den übergeordneten
Rechten der einzelnen Bundesstaaten. Dieser Verfassungsinterpretation
zufolge lag die eigentliche Souveränität bei den Staaten, die Union war
nur ein freiwilliger Zusammenschluß der Mitgliedsstaaten, welche sie
jederzeit wieder verlassen konnten (Sezession). In den Jahrzehnten vor dem
Bürgerkrieg machten die Südstaaten sich diese Lehre zu eigen und
verfochten sie mit Leidenschaft gegen die Zentralgewalt und Majorität der
Nordstaaten. |
Territorium
(Territory) |
Bezeichnung für ein den USA
gehörendes, aber mangels genügender Einwohnerzahl (60.000) noch nicht
als Bundesstaat organisiertes Gebiet. sieht man von Alaska (1958) und
Hawaii (1959) ab, wurden als letzte Territorien 1912 Arizona und New
Mexico zu Bundesstaaten erhoben. |
Union
(Kurzform für United States of
America, abgekürzt USA) |
Bezeichnung für den
Zusammenschluß der Vereinigten Staaten und vor allem für die
Zentralmacht des Bundes im Gegensatz zu den einzelnen Staaten. Durch die
Sezession von 1860/61 schmolz die Union faktisch auf die Nordstaaten und
einige Grenzstaaten zusammen. Deshalb ist während des Bürgerkrieges
"Union" gleichbedeutend mit "Nordstaaten", während
die Südstaaten sich zu ihrem eigenen Bund, der
"Konföderation", vereinigt hatten. |
Untergrundbahn
(Underground-Railroad) |
Bezeichnung für geheime
abolitionistische Organisationen, die vor dem Bürgerkrieg unter
Mißachtung der Sklavenfluchtgesetzgebung des Bundes entlaufene Sklaven
durch das Gebiet der USA schleusten und ihnen zur Flucht nach Kanada
verhalfen. |
Verfassungszusatz
(Amendment) |
Zusatzartikel zur Verfassung der
USA. Ein solcher kann von beiden Häusern des Kongresses mit
Zweidrittelmehrheit oder von zwei Dritteln der Legislaturen der
Bundesstaaten vorgeschlagen werden und wird gültig, sobald ihn drei
Viertel der letzteren ratifiziert haben. |
Wahlmänner
(Electors) |
Präsident und Vizepräsident der
Vereinigten Staaten werden nicht direkt vom Volk gewählt, sondern von den
Wahlmännern der Einzelstaaten. Jeder Staat erhält so viele Wahlmänner,
wie er Kongreßabgeordnete in beiden Häusern zusammen hat. |
Yankees |
Spottname unsicheren Ursprungs
zunächst für die Bewohner Neuenglands, dann für die Nordstaatler
allgemein. Obwohl im Ausland oft auf alle Amerikaner angewandt, ist es
auch heute noch im Süden die gängige Bezeichnung für Nordstaatler.
Während des Krieges war im Sodatenjargon die Kurzform "Yanks"
üblich, gelegentlich wurde daraus, als Gegenpart zu "Johnny Reb",
die Personifizierung "Billy Yank". |